Ergebnis der 1. Bürgerbefragung

26.06.2010

Kommunalpolitik muss bürgernah sein, das wollten wir mit unserer ersten Fragebogenaktion im März signalisieren. Wir haben Ihnen drei Themen vorgestellt die derzeit in Tellingstedt aktuell in der Diskussion stehen, der ZOB, die Attraktivität des Schwimmbades, der Bau einer Schulmensa und zusätzlich konnten Sie selbst äußern, was Ihnen besonders am Herzen liegt.

Zunächst vielen Dank für Ihr großes Interesse und für die 93 Bögen, die an uns zurück gegeben wurden. Auch die persönlichen Gespräche, die im Zusammenhang mit unserer Aktion geführt wurden nehmen wir sehr ernst.

Die wesentlichen Erkenntnisse aus den Bögen haben wir hier zusammengefasst. Dabei hat geholfen, dass viele Bürger klar und ausführlich zu den einzelnen Punkten Stellung bezogen haben.

Vorweg lässt sich sagen, dass die Tellingstedter sich eine Gemeindevertretung wünschen, die ohne Streit und Schuldzuweisungen für das Gemeinwohl zusammenarbeitet. Keiner möchte, dass sich in Tellingstedt die schlechten Angewohnheiten der Bundespolitik durchsetzen, sondern gemeinsam, parteiunabhängig, das Beste für Tellingstedt erreicht wird.

Zu unserem ersten vorgegebenem Thema, dem ZOB lässt sich eine klare Tendenz feststellen. Der Großteil wünscht sich eine Grünanlage mit Bänken, ein Kopfsteinpflaster wird kritisch gesehen, da es Unfallgefahren birgt. Der Wochenmarkt soll beibehalten, wenn möglich besser beworben und erweitert werden. Dafür opfert man gerne Parkplätze und den Imbiss, für den Erhalt eines Imbiss an dieser Stelle haben sich nur ca. 25% der Befragten entschieden.

Beim Schwimmbad erwartet man deutlich flexiblere Öffnungszeiten, gerade bei schönem Wetter und am Wochenende werden Verbesserungen erhofft. Auf großes Unverständnis stößt die Schließung über die Mittagszeit. Bemängelt wurden auch der schlechte Zustand der Sanitär- und Umkleideräume, der triste Eingangsbereich und die niedrige Wassertemperatur trotz der Solaranlage. Zusätzlich wird der Liegebereich des Schwimmbads als zu schattig empfunden, trotzdem wird das Sonnensegel über dem Kinderbecken weiterhin befürwortet. Der Alkoholkonsum im Schwimmbad wird kritisch betrachtet, er sollte zukünftig, wenn überhaupt, nur noch eingeschränkt geduldet werden. Einige regten eine Ausweitung der Gastronomie auf den Bereich vor dem Schwimmbad an, um Spaziergängern und Fahrradfahrern eine Anlaufstation zu bieten. Weiterhin würden sich viele Schwimmbadnutzer über eine dezente Hintergrundmusik beim Schwimmen freuen. Das vielleicht nicht über den ganzen Tag hinweg aber zu bestimmten Zeiten.

Die finanzielle Unterstützung für den Bau der geplanten Schulmensa lässt keine klare Meinung erkennen. Die Stimmen verteilten sich fast gleichmäßig auf ja, nein und keine Meinung. Eine hauchdünne Mehrheit hat sich für eine Hilfe durch die Gemeinde ausgesprochen. Wenn der Mensabau verwirklicht wird, ist es den Befragten wichtig, dass diese vielseitig nutzbar gemacht wird. Verschwindend gering war der Anteil derer, die sich für die klassische Rollenverteilung in der Familie aussprachen, eine Mutter muss zu Hause am Herd sein und nicht bei der Arbeit.

Erfreulicherweise hat fast jeder Teilnehmer, im letzten Teil der Befragung sein ganz persönliches Anliegen für die Gemeinde beschrieben. Die Anregungen ähnelten sich oft und werden hier zusammengefasst wiedergegeben.

Häufig wurde der Wunsch nach einem besseren Angebot zur Jugend- und Seniorenbetreung geäußert. Zum Beispiel wurden Aktivitäten erbeten, die über das Kaffeetrinken hinaus gehen und für Jugendliche wäre unter anderem ein organisiertes Ferienprogramm eine willkommene Abwechslung. Vermisst wird auch eine bessere Betreuung für „Neu-Tellingstedter“. In dieselbe Richtung gehen Forderungen nach einem regelmäßigen Infobrief durch den Bürgermeister und ein Kummerkasten am alten Amtsgebäude. Schäden an Bürgersteigen und Straßen sollen schnell behoben werden, der schlechte Winterdienst und auch das wilde Parken in der Hauptstraße werden beklagt. Die Feuerwehren der Gemeinde benötigen eine bessere Ausstattung, Busse nach Heide müssen öfter zur Verfügung stehen.

Beim Sport soll das Leistungsturnen gefördert werden, denn das geht bisweilen nur außerhalb von Tellingstedt und anstelle vom fertigen Schulessen sollten Kochkurse für die Schüler eine Alternative sein. Im Schwerpunkt möchten die Tellingstedter ein sauberes, grünes und sicheres Tellingstedt, viele vermissen die offensichtliche Präsenz von Polizei die Vandalismus und Alkoholmissbrauch, nicht zuletzt auch durch Jugendliche, verhindert. Hier wurde auf viel Müll in den Straßen, wenig oder nicht gepflegte Bepflanzungen und die jüngsten kriminellen Zwischenfälle hingewiesen. Auch wurde eine Staudentauschbörse, ein Bürgerenergiepark und die freie Schülerbeförderung wurden als unterstützungswert vorgeschlagen.

Bei der Vielseitigkeit der Wünsche wird dennoch gemahnt, die Finanzen nicht aus dem Blick zu verlieren, Kinder und Jugendliche dürfen zuletzt unter knappen Geldmitteln leiden. Einige haben die Gelegenheit genutzt sich für die gute Arbeit des Bürgermeisters und der Gemeindevertreter zu bedanken, Lob gab es für die Fahrbücherei aber auch dafür, den Bürger durch eine Befragung mit ins Boot zu holen.

Sie werden feststellen, dass einige der angesprochenen Punkte inzwischen schon in Angriff genommen wurden. Dies sind dann nicht unbedingt die Folgen dieser Aktion, sondern zeigt die gute Zusammenarbeit der Fraktionen in den verschieden Ausschüssen und der Gemeindevertretung. Ziel aller Kommunalpolitiker in Tellingstedt ist und bleibt es, den Ort lebenswert zu erhalten. Um das zu schaffen hoffen wir auch in Zukunft auf Ihre Mithilfe.